Wir sind ein international agierender Finanzdienstleister. Bedingt durch regulatorische Auflagen suchen wir eine Prozessmanagement-Software basierend aus der SFO-Darstellung (SFO -> schriftlich fixierte Ordnung).
Somit stellen wir an die Software folgende Anforderungen, die erfüllt werden sollten:
SFO-Sicht
- Verlinkungen/Querverweise zwischen und innerhalb der Seiten bzw. Dokumente
- exportfähige Reports über Parameter (s. Parametrisierung) inkl. Zeitstempel, ggf. zur Weiterverarbeitung in einem BPM-Tool
- Vergabe von Tasks (z.B. Überarbeitung von Textpassagen) inkl. Vergabe von Fristen
- abonnieren von Seiten bzw. Dokumenten
- highlighten von geänderten Seiten bzw. Dokumenten (vgl. grünes Sternchen in MS Sharepoint)
- Unterscheidung in Bearbeitungsversion (nur sichtbar für Bearbeitergruppe) und eingefrorene bzw. freigegebene Version (sichtbar für alle User) - abbildbar in Rechtevergabe?
Reine Prozessmanagement-Sicht:
- anfertigen von Diagrammen nach BPMN 2.0-Standard
- Prozessdatenbank-basierend, nicht Diagramm-basierend (Diagramme nur ad-hoc im Rahmen von Optimierungsmaßnahmen zu erstellen)
- Definition und Pflege von Prozessparametern
- Prozessstammdaten: Owner, Software, Ressourcen, Kritikalität, Trigger, Input, Output
- nice-to-have: BCM/Strukturanalyse: IT-Komponenten inkl. deren Wiederanlaufzeiten
- Simulationsparameter: Max. Durchlaufzeiten, Kosten, Kapazitäten, Wahrscheinlichkeiten bei Entscheidungsfeldern
- selbst konfigurierbare Parameter
- verknüpfen von Prozessen/Prozessstruktur (vorhergehende/nachfolgende Prozesse, Haupt-/Teilprozess-Beziehung)
- nice-to-have: Automatische Baumdarstellung anhand der Prozessstruktur (Darstellung des Graphen)
- durchführen von Simulationen basierend auf BPMN 2.0-Diagrammen und -Prozessparametern
- durchführen von statistischen Auswertungen von Parametern und Simulationsergebnissen (Was-wäre-wenn Analysen)
- nice-to-have: Intelligente Auswertung von Parametern und Simulationen, d.h. konkrete Optimierungsvorschläge anhand von Simulationen (z.B. Vorschläge wie "Wenn mehr Ressourcen, dann Durchlaufzeit geringer")
- nicer-to-have (Idealwelt): Möglichkeit für Process Mining, d.h. Auswertungen von digitalen Spuren realer Prozessinstanzen durch Anbindung an die DBs anderer Software (nur sinnvoll wenn zentrale eingesetzte Software (wie z.B. bei der Nutzung von SAP) existiert). siehe am Beispiel einer bekannten Process Mining-Software
- Historie von Simulationen und Analysen (inkl. Notizmöglichkeit)
- Historie von Parametern
- Verlinkungsmöglichkeit zu Inhalten der SFO (da ggf. zwei unterschiedliche Tools)
Explizit keine Anforderung aus Prozessmanagement-Sicht:
- Eine Workflow-Engine. Sollte ein reines Verwaltungs- und Analyse-Tool sein, kein Tool um Prozesse zu digitalisieren.
- Die Dokumentation und Veröffentlichung von Prozessen (SFO). Dieses Tool ist nur für das Prozessmanagement gedacht.
- Windows-kompatibel
- offen, ob On-Premises, Intranet oder webbasiert (Cloud/Rechenzentrum, mindestens nach EU-Standard)
Es sind 5-10 Software-Arbeitsplätze geplant.
Abkürzungen:SFO: schriftlich fixierte Ordnung
inkl.: inklusive
vgl.: vergleiche
BPMN: Business Process Modeling Notation
BCM: business continuity management
d.h.: das heißt
SAP: Unternehmen SAP SE bzw. Systems, Applications and Products in Data Processing