Wir sind ein führender Immobiliendienstleister (Bereiche z.B. Facility Management, Gebäudetechnik) und suchen eine Standardsoftware zur Dokumentation von Prüfungen gemäß DGUV Vorschrift 3. Sie soll nicht extra für uns entwickelt werden, sondern wir möchten eine bestehende (Standard-)Software beschaffen. Es wird eine Schnittstelle zu MS Navision und perspektivisch zu MS Outlook, MS Excel, BOX.net benötigt.
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation
Das bisher genutzte Software Tool zur Dokumentation von Prüfungen gemäß DGUV basiert auf überholten Technologien. Aufgrund der eingeschränkten Funktionalität und Performance sowie zur Umsetzung neuer Anforderungen an die Software, wird ein neues Produkt benötigt. Das neue Produkt soll eine zeitgemässe Architektur besitzen und in den nächsten Jahren skalierbare Funktionalitäten aufweisen. Nachfolgend werden die maßgeblichen Anforderungen an das gesuchte Software Tool genannt.
1.2 Ziele
Wesentliches Ziel des neuen Software Tools ist die Optimierung der Prozesse von der Auftragserstellung bis zur Dokumentation beim Kunden. Dazu sind folgende Aspekte zu betrachten.
Aspekte und Ziele des Prüftools
1.3 Nicht-Ziele
Mit der Neuentwicklung sollen keine Prozesse im Unternehmen bzw. in anderen Softwaretools des Unternehmens abgebildete Funktion redundant umgesetzt werden. Erforderliche Schnittstellen sind auf ein Minimum zu beschränken. Ferner soll keine Einschränkung hinsichtlich der Art der Prüfung oder Inhalte im Tool vorhanden sein.
1.4 Stakeholder
Folgende Beteiligte sind in das Projekt involviert:
2 Allgemeine Übersicht
2.1 Systemkontext und -schnittstellen
Die Software soll aus einer Kombination aus einem zentralen Verarbeitungssystem (Web Anwendung) und einer mobilen Komponente, welche für Tabletts/Laptops optimiert ist, bestehen. Die zentrale Anwendung dient einerseits zur Verwaltung der Transaktion von Prüfaufträgen und andererseits der Veröffentlichung der Prüfprotokolle für den Kunden. Die mobile Anwendung dient zur Auftragsbearbeitung durch die Techniker und Bearbeiter beim Kunden. Es soll möglich sein, Schnittstellen zur Groupware (Outlook) sowie zum kaufmännisch führenden System (Navision) zu realisieren.
2.2 Kurzbeschreibung und Einsatzgebiet der anzubindenden Systeme
Eine unserer Aufgabe ist die Prüfung elektrischer Geräte und anderer Facilities mittels standardisierter Checklisten. Bei der Prüfung von Objekten werden in Abhängigkeit der Ergebnisse auch andere Dienstleistungen (z.B. Kleinreparaturen oder der Austausch von Komponenten) flexibel passend zur Situation realisiert. Für die dauerhafte digitale Dokumentation werden die Prüfobjekte eindeutig identifizierbar codiert, um Änderungen bei wiederkehrenden Prüfungen bei Stamm- und Bewegungsdaten nachvollziehen zu können. Nachfolgend werden die wesentlichen Schritte, die mit der Software unterstützt werden sollen, dargestellt.
2.3 Kurzbeschreibung weiterer Systeme für evtl. zukünftige Anbindungen
2.3.1 Kalender
Zur Unterstützung der Ressourcenplanung soll es möglich sein, im System vorhandene Termine und Fristen zu verplanen. Eine Schnittstelle zu einer Groupware (z.B. MS Exchange) oder clientseitigen Kalendern (z.B. Outlook) ist ebenso denkbar wie eine integrierte Planungslösung.
2.3.2 ERP
Für die Integration des Prüftools in die kaufmännischen Prozesse ist die Integration in die aktuell verwendete Software MS Navision die Zielrichtung. Die Schnittstelle besteht dabei aus mehreren zu transportierenden Datencontainern (IN = Input in Prüftool; OUT = Output aus Prüftool).
2.4 Kurzbeschreibung der zukünftigen Anwender
Folgende Anwender werden zukünftig mit der Software arbeiten:
3 Funktionale Anforderungen
3.1 Allgemeine Systemanforderungen
Das Tool soll alle für die Durchführung des Prozesses erforderlichen Schritte unterstützen. Dabei wird besonderer Wert auf standardisierte Objekte und Prozesse gelegt.
Abbildung 1: Allgemeine Struktur und Systemanforderungen des Prüftools
3.2 Systemarchitektur
Die nachfolgende Abbildung skizziert die Vorstellung der Systemarchitektur der neuen Softwarelösung.
Abbildung 2: Systemarchitektur des Prüftools
3.3 Generisches Funktionsmodell
Die Software verarbeitet Massendaten mit einer hohen Wiederholungsrate gleicher Funktionen. Dabei spielen Methoden, die zeitliche Ordnung der Objekte sowie Ein- und Ausgaben eine Rolle.
Abbildung 3: Funktionen des Prüftools
3.4 Prozessabbildung
In der Anlage wird der Gesamtworkflow als Flussdiagramm dargestellt. Dieser Prozess besteht aus mehreren Teilprozessen.
Teilprozesse mit Beschreibung:
4 Qualitätsanforderungen
4.1 Performance
Die Software dient der Verarbeitung von Massendaten. Es werden mehrere tausend Prüfobjekte mit mehreren Messdaten im System erfasst, bearbeitet und über Schnittstellen transportiert.
Für die Reaktions- und Verarbeitungszeiten im System werden folgende Anforderungen gestellt:
Die Verarbeitung der Daten erfordert Sicherheit in mehreren Ebenen:
5 Randbedingungen
5.1 Datenmigration
Im bisherigen Tool werden die Geräte- und Prüfdaten für mehr als 150.000 Prüfobjekte gehalten. In das neue Tool sollen die Stammdaten der Orte, Kunden und Prüfobjekte übernommen werden. Diese liegen als MS Access-Datenbank vor. Durch den Anbieter ist ein Mapping dieser Daten in die neue Datenstruktur zu erstellen. Prüfprotokolle können ggf. migriert werden.
Die Messdaten sind nicht zu migrieren.
5.2 Datenexporte
Das System (Zentralsystem) soll in der Lage sein, alle tabellarischen Anzeigen und individuelle Abfragen von Stammdaten in MS Excel zu exportieren.
Es sollen häufig verwendete Listen angelegt und verwaltet werden können.
Für die Änderung von Massendaten ist ein Wiederimport exportierter Listen wünschenswert.
5.3 IT-Unternehmensarchitektur
Die Unternehmensinfrastruktur umfasst umfangreiche intern und extern gehostete Systeme.
Für das Prüftool werden folgende technische Voraussetzungen benötigt:
5.4 Lieferung und Implementierung von Releases, Updates und Hotfixes
Die Lieferung von Updates, Upgrades oder Patches erfolgt im Zentralsystem nach Abstimmung zwischen Kunde und Softwareanbieter, Die mobilen Anwendungen sollen über die jeweiligen Stores der Betriebssysteme mit Updates versorgt werden, um sicherzustellen, dass alle Endgeräte kompatible Versionen zum Zentralsystem haben. Eine Prüfung ist beim Start der App erfolgen. Treten zwischen zwei Versionen Inkompatibilitäten zwischen App und Zentralem System auf, so ist eine Lösung anzubieten, die die Herstellung der Kompatibilität unterstützt.
5.5 Rechtliche Randbedingungen
Basis des Prüftools sind die Vorschriften der DGUV sowie spezifischer Richtlinien aus dem Bereich VDE, DIN und anderen Normen. Ändert sich die rechtliche Grundlage oder Anforderungen an die im Softwaretool unterstützten Funktionen und Inhalte, sind Updates binnen 6 Monaten ab Inkrafttreten der Änderung durch den Softwareanbieter zu liefern.
5.6 Schnittstellen
Aktuell wird von vier Schnittstellen im System ausgegangen:
5.7 Support und Wartung
Durch den Softwareanbieter sind Serviceleistungen zur Unterstützung des Kunden im Rahmen eines Softwarewartungsvertrags anzubieten. Diese sind insbesondere der Anwendungssupport sowie die regelmäßige Aktualisierung und Fortschreibung des Systems.
6 Anforderungen an das Angebot
Das Angebot soll Varianten der Bereitstellung beinhalten, wobei eine Festlegung seitens des Auftraggebers, welche Variante bevorzugt ist, aktuell noch nicht getroffen wurde:
Durch den Anbieter ist die Art der Lizensierung bekannt zu geben.
Wichtig sind verschiedene Servicelevel für die Softwarelösung im Betrieb.
Die Anzahl der Arbeitsplätze wird wahrscheinlich im zweistelligen Bereich liegen.
Hinweis von SoftGuide: Ein detailliertes Lastenheft kann gegebenenfalls bei SoftGuide angefordert werden.
Anzahl | |
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Recherchierte und befragte Lösungen | 16 |
Selektierte potentiell relevante Lösungen (davon veröffentlicht) | 9 (4) |
Gesendete E-Mails (Fragen, Rückfragen) und Telefongespräche | 32 |
Erhaltene E-Mails von Anbietern | 10 |
Direkte Antworten auf die Ausschreibung | 4 |
Als relevant eingestufte und eingepflegte Antworten | 4 |
Die Ausschreibung ist bereits beendet.
Fragen zu Ausschreibungen beantworten wir gerne unter Tel. 05363 / 8094-0 oder per E-Mail an info@softguide.de