Wir sind ein norddeutsches Beratungsunternehmen und suchen für eine deutschlandweit aufgestellte gemeinnützige Organisation eine Software zur Dokumentation der Klientenbetreuung und Erstellung von Auswertungen. Zum Einsatz kommen soll die Lösung aber erst einmal am norddeutschen Hauptstandort. Ziel ist es, dass die Software später in allen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden soll.
Mit der Einführung der neuen Dokumentationssoftware bzw. der Überarbeitung der bestehenden Dokumentationssoftware sollen die folgenden Ziele erreicht werden:
- Abbildung der Prozesse
- zur Unterstützung der Dokumentation sollen die Prozessschritte der Sozialmedizinischen Nachsorge in der Software abgebildet werden
- Abbildung der verschiedenen Krankheitsbilder innerhalb der Sozialmedizinischen Nachsorge sowie deren Vernetzung
- Auswertungen
- Bereitstellung von definierten Auswertungen bzw. sauberer Rohdaten zur Erstellung von Auswertungen
- Medienbruchvermeidung
- allgemeine Nutzbarkeit und Verfügbarkeit der Dokumentation in der gesamten Sozialmedizinischen Nachsorge (unter Beachtung des Berechtigungskonzeptes)
- Unterstützung der medienbruchfreien Klienten-Dokumentation und -Verwaltung
- Zusammenarbeit und Datenschutz, Informationssicherheit
- Umsetzung eines effizienten, effektiven und detaillierten Berechtigungskonzeptes
- detailliertes herunterbrechen der Zugangs-, Zutritts-, Zugriffs- und Bearbeitungsberechtigung bis auf Klienten-Ebene
- IT-Landschaft
- Integration in die vorhandene IT-Landschaft
- Mitarbeiterkompetenz
- Befähigung der Mitarbeiter zur Arbeit mit dem Programm
Folgende Anforderungen soll die Software erfüllen:
Digitalisierung Dokumente, u.a.
- der Papier-Posteingang soll in einem geeigneten Verfahren digitalisiert und elektronisch für die weitere Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden
- verschiedene Posteingangskörbe
- die in einem zentralen Posteingangskorb eingegangenen Dokumente sollen mit einer individuellen Verschlagwortungsmaske verknüpfbar sein, die es erlaubt, entsprechende Metadaten zu erfassen
- auf Basis der Metadaten sollen die Posteingänge (Dokumente) automatisiert an andere Gruppen- oder Mitarbeiterpostfächer verschoben werden
- es soll eine statistische Auswertung bzw. ein Reporting geben
- die Inhaber von Posteingangskörben sollen über den Posteingang per Mail und/oder per „Dashboard“ (nach Login ins Softwareprodukt) informiert werden
- das Informationsprozedere soll sowohl individuell durch den Anwender als auch administrativ anpassbar und auswertbar sein
- eingescannte Dokumente sollen in der Software automatisch dem jeweiligen Klienten zugeordnet werden
Suche, u.a.
- die Suchfunktion soll sich direkt auf der Übersichtsseite befinden
- Volltext-Suchfunktion
- soll die Ergebnisliste bereits während der Eingabe anzeigen und fortlaufend aktualisieren („Live-Suche“)
- die Suchfunktion soll bei wenigen oder keinen Treffern Suchvorschläge machen. Insbesondere bei Tippfehlern soll Suchenden so geholfen werden, die Suchstrategie zu verbessern
Elektronische Signatur, u.a.
- der Anbieter soll darlegen, in welcher Form die QES (gemäß Art. 3 Nr. 12 eIDAS-Verordnung) in der Software-Lösung eingebunden werden kann, wie die Arbeitsweise bzw. der Umgang damit ist und welche Anbieter für die Signaturerstellung infrage kommen (best practice)
- das Programm soll Dokumente mit einer QES versehen können, um die Echtheit zu bestätigen (z. B. Rechnungen etc.)
- die QES soll anderen elektronischen Daten beigefügt oder logisch mit ihnen verknüpft sein und zur Authentifizierung dienen
Auswertungen und Reporting, u.a.
- vordefinierte Routine-Auswertungen hinterlegt sein
- es soll möglich sein, alle im Softwareprodukt gespeicherten Daten so in Listen zu exportieren, dass eine Weiterverarbeitung in MS Excel oder in einem BI-Tool möglich ist
- die Suchfunktion soll für Auswertungen und Reports verwendet werden
Archivierung (Langzeitarchivierung, gesetzliche Aufbewahrungsfristen)
Digitale Arbeitsprozesse, u.a.
- es soll möglich sein, die von dem Auftraggeber künftig definierten Arbeitsprozesse als Workflows innerhalb des Systems ablaufen können
- elektronische Formulare und Masken zu erstellen - dies soll über einen Formulareditor möglich sein
- es sollen Workflows abgebildet werden können, die in Abhängigkeit bestimmter Parameter automatisch verzweigen (Wertegrenzen, Freigabegrenzen etc.); also Entscheidungsregeln verarbeiten können
- eine vollständige Historisierung eines Workflows abgebildet werden und aufrufbar sein (wer, wann, welche Entscheidung getroffen hat)
Arbeitsprozesse
- Eingang eines Konsils
- Antragstellung
- Durchführung der Dienstleistung
- Abschluss der Dienstleistung
- Familialen Pflege
- Feststellung einer möglichen Kindeswohlgefährdung
IT- und Informationssicherheit, Datenschutz, u.a.
- der Anbieter soll darlegen, inwieweit die Anforderungen der gültigen Informationssicherheitsleitlinie des Auftraggebers erfüllt werden
- das Programm soll die einschlägigen datenschutzrechtlichen Vorgaben (KDG) berücksichtigen
Migration, u.a.
- Altdatenübernahme - bei der Migration handelt es sich um sehr große Datenmengen (Klienten-Akten), die bereits produziert wurden und in der aktuellen Dokumentationssoftware hinterlegt sind
- erforderlich hierbei ist allerdings eine lückenlose Dokumentation des Gesamtprozesses (Thema Revisionssicherheit etc.), um nachweisen zu können, dass alles was migriert werden sollte, auch korrekt in das Softwareprodukt migriert wurde
- die migrierten Akten sollen in deren Metadaten als migriert und mit dem Migrationsdatum gekennzeichnet sein
Schnittstelle, u.a.
- eine in die MS Office (zukünftig auch Office 365) Umgebung integrierbare und von dort aus einfach zu benutzende Möglichkeit geben, Dokumente und E-Mails im Softwareprodukt zu archivieren und versionsgestützt zu bearbeiten
- soll eine REST-Schnittstelle, langlebige Schnittstelle für den Import, den Export und das Auffinden von Dokumenten bereitstellen
- es soll eine (API-)Schnittstelle zwischen der Software und den jeweiligen Krankenhausinformationssystemen geben
- es soll eine Schnittstelle zur gesetzlichen elektronischen Patientenakte geben
Sonstiges, u.a.
- soll jederzeit auf Benutzereingaben reagieren (kein „Einfrieren“ der Benutzeroberfläche)
- soll den Anwendenden die Möglichkeit geben, laufende Vorgänge abzubrechen
- Benutzerrechteverwaltung, entsprechende Vergabe von Berechtigungen (Admin, User etc.)
- mandantenfähig
- Skalierbarkeit - der Anbieter muss darlegen, wie eine Skalierung der Software auf andere Standorte und Einrichtungen erfolgen kann
- netzwerktauglich
- Unterstützung von mobilen Endgeräten
- Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Software durch den Anbieter
- entsprechende Reaktionszeiten nach Störungsmeldung
- die Möglichkeit von Schulungen durch den Anbieter
- soll die Möglichkeit einer Fernwartung anbieten
- der Anbieter muss auf dem Markt etabliert sein, drei Referenzen aufführen können, die entsprechende Erfahrung und ausreichende Bonität haben und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Finanz- und Sozialkassen vorlegen können
- es ist ein Softwarepflegevertrag über die Dauer von 60 Monaten anzubieten, der u.a. Softwareupdates, Support, Fehlerbehebung und die Nutzungsrechte für neue Versionen der Software enthält
Es sind die folgenden Ausschlusskriterien festgelegt:
- Sicherstellung einer rechtssicheren Dokumentation entsprechend den gesetzlichen Aufbewahrungsfristen und Übertragung der rechtssicheren Dokumentation in ein computerlesbares Format
- Integration der Prozesssteuerung in der Software
- Vorhalten einer Datenbank in der Software mit definierten Kennzahlen bzw. Möglichkeit des Exports einer Excel-Datei mit definierten Daten zur weiteren Bearbeitung. Sicherstellung der Revisionssicherheit der Daten zu einem vorgegebenen Datum
- Festlegung von Bearbeitungs- und Beantwortungsdauern für Serviceanfragen sowie Benennung von Konsequenzen der Nichteinhaltung; Sicherstellung der Einhaltung von bestimmten Reaktionszeiten auf Störungsmeldungen
- die Software muss die digitale Abrechnung der Fälle gegenüber den Krankenkassen ermöglichen
Gearbeitet wird in einer MS Windows-Systemlandschaft und Virtualisierungsumgebung.
Es sind aktuell zehn Software-Arbeitsplätze geplant. Eine deutschlandweite Übertragung ist beabsichtigt.
Ein detailliertes Lastenheft und idealerweise auch das Bewertungsblatt können gegebenenfalls bei der Ausschreiberin angefordert werden.
Abkürzungen:QES: Qualifizierte elektronische Signatur
Art.: Artikel
Nr.: Nummer
KDG: Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz