Wir sind eine Unternehmensberatung und suchen im Auftrag eines Kunden ein Schichtplan- und Personaldispositionssystem. Die Disposition ist vergleichsweise anspruchsvoll (kurzfristige Disposition von Verfügerdiensten, variable Ist-Stunden, dynamischer Nulldurchgang im Zeitkonto, Faktorisierung von Zuschlägen etc.).
Der Kunde möchte für eine Teilgruppe von zunächst etwa 15 der insgesamt etwa 300 gewerblichen Mitarbeitern eine bedarfsorientierte Flexibilisierung der Arbeitszeiten zur Erreichung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen und einer Verbesserung der Servicequalität umsetzen.
Hierzu soll ein IT-System implementiert werden, welches die Dienstplanung, -disposition, Mitarbeiterinformation, Zeitwirtschaft und Entgeltabrechnung unterstützt.
Das Unternehmen ist in Niedersachsen ansässig und wendet den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) an. Die weitergehenden Rahmenbedingungen zur Dienstplanung und zum Umgang mit den Zeitkonten sind in einer Betriebsvereinbarung geregelt.
Vorgehen und Zeitplan
Inhaltliche Anforderungen - Dienstplanung
Es wird nach einem Jahresdienstplan gearbeitet, in dem für jeden Mitarbeiter die planmäßigen Dienste und die planmäßigen freien Tage festgelegt sind.
Folgende Dienste werden unterschieden:
|
Frühdienst |
Spätdienst |
Verfügungsdienst |
Nachtdienst |
Dienstbeginn |
05:45 Uhr |
13:45 Uhr |
gem. Festlegung d. Disponenten |
21:45 Uhr |
Arbeitszeit |
gemäß Festlegung durch Disponenten 6 bis 10 Std |
gemäß Festlegung durch Disponenten 6 bis 8 Std |
||
Pausen |
30 bzw. 45 Min gem. ArbZG |
30 Min. gem. ArbZG |
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Dienstende |
gem. Festlegung d. Disponenten 12:15 bis 16:30 Uhr |
gem. Festlegung d. Disponenten 20:15 bis 00:30 Uhr |
gem. Festlegung d. Disponenten |
gem. Festlegung d. Disponenten 04:15 bis 06:15 Uhr |
Darüber hinaus kann Rufbereitschaft eingerichtet werden.
Aktuell wird von folgendem Modell für Turnus und Dienstreihenfolge ausgegangen:
Für die Dienste gelten folgende Regelungen:
Die Gewährung des Erholungsurlaubs soll über das Jahr gleichmäßig verteilt vorgenommen werden. Die Urlaubsplanung ist aus dem Urlaubsplan ersichtlich.
Inhaltliche Anforderungen - Arbeitszeitkonto
Für die Mitarbeiter wird ein Arbeitszeitkonto gem. § 10 TV-L eingerichtet. Die höchstmögliche Zeitschuld, die auf dem Arbeitszeitkonto anfallen darf, beträgt 40 Stunden; das höchstmögliche Zeitguthaben soll 240 Stunden nicht überschreiten.
Überstundenentgelte, Zeitzuschläge sowie Rufbereitschaftsentgelte können in Anwendung der in § 8 Abs. 1 Satz 4 TV-L getroffenen Regelungen in Zeit umgewandelt (faktorisiert) und auf dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben werden. Der Mitarbeiter entscheidet jeweils für ein Kalenderjahr im Voraus, welche der in § 8 Abs. 1 Satz 1 und 2 genannten Zeiten auf das Arbeitszeitkonto gebucht werden sollen.
Fehltage (Krankheit, Urlaub, Freizeitausgleich etc.) werden jeweils mit 8 Stunden bewertet.
Der kurzfristige Widerruf (weniger als 12 Stunden vor Dienstbeginn) eines bereits genehmigten Freizeitausgleichs durch den Arbeitgeber gilt als Extra-Schicht; daher wird in diesem Fall die außertarifliche Sonderzulage („Antrittsgeld aus frei“, s.u.) gewährt.
Zum Nachweis der Einhaltung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit gem. § 6 TV-L reicht es aus, wenn das Arbeitszeitkonto innerhalb der jeweils letzten vorausgegangenen 365 Tage (bzw. 366 Tage bei einem Schaltjahr) einmalig ein Stundenguthaben kleiner oder gleich Null aufgewiesen hat (Nulldurchgang). Sollte innerhalb dieses Betrachtungszeitraums kein Stundenguthaben kleiner oder gleich Null erreicht worden sein, so wird das Arbeitszeitkonto auf Null gestellt, indem das am Stichtag bestehende Stundenguthaben zur Auszahlung gelangt. Dem Mitarbeiter muss der Stichtag ersichtlich sein.
Sollte das Arbeitszeitkonto innerhalb der jeweils letzten vorangegangenen 365 Tagen (bzw. 366 Tage bei einem Schaltjahr) durchgehend eine Zeitschuld aufweisen, so verfällt diese mit dem 365. bzw. 366. Tag (Schaltjahr). Das Arbeitszeitkonto startet dann wieder mit einem ausgeglichenen Stundenkontostand.
Weitere inhaltliche Anforderungen
Jedem Mitarbeiter wird eine außertarifliche Sonderzulage („Flexibilitätszulage“) von ## € je tatsächlich geleistetem Verfügungsdienst gewährt; etwaige tarifvertragliche Zuschläge bleiben hiervon unberührt.
Für im Dienstplan nicht vorgesehene, freiwillig geleistete Extra-Schichten wird eine außertarifliche Sonderzulage („Antrittsgeld aus frei“) von ## € an Werktagen und ## € an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen gewährt; etwaige tarifvertragliche Zuschläge gem. § 8 TV-L bleiben hiervon unberührt.
Es erfolgt eine vierteljährliche Berichterstattung über die Festlegungen im Rahmen der Disposition durch den Disponenten sowie des Stands der Arbeitszeitkonten, um die gleichmäßige Inanspruchnahme aller Mitarbeiter (Lastverteilung) nachvollziehen zu können.
Neben den zeitwirtschaftlichen und den vergütungsrelevanten Informationen soll das einzuführende System auch eine wirtschaftliche Auswertung des Betriebs ermöglichen. Hierzu wird die effektiv geleistete Arbeitszeit differenziert erfasst nach unterschiedlichen Arbeitsinhalten, die sich jedoch erst im Laufe der Arbeitsdurchführung ergeben. Die Differenzierung erfolgt z.B. nach
IT-Anforderungen
Folgende Optionen werden priorisiert:
Genutzte Systeme:
Schnittstellenanforderungen:
Dienstplanung/Disposition -> Zeitwirtschaft MTZ
Zeitwirtschaft MTZ -> Dienstplanung/Disposition
Zeitwirtschaft MTZ Dienstplanung/Disposition (Ist- und Plandaten)
Dienstplanung/Disposition -> ERP-System LN
Bezügemerkmal | Bezeichnung | Einheit | |
---|---|---|---|
+010 | Überstundenzeitzuschlag 30% | Stunden | [std] |
+030 | Überstundenentgelt 100% | Stunden | [std] |
+040 | Nachtarbeit 20% | Stunden | [std] |
+050 | Sonntagsarbeit 25% | Stunden | [std] |
… | … | ||
+170 | Rufbereitschaft < 12 Std 12,5% | Stunden | [std] |
+290 | Höherwertige Tätigkeit In E 1‐8 | Tage | [tag] |
… | … | ||
+400 | Zuschlaggruppe IX | Stunden | [std] |
+660 | Ausbleibezulage 3‐6 Std. | Stunden | [std] |
+661 | Ausbleibezulage 6‐12 Std. | Stunden | [std] |
+680 | Pauschalzuschl. Erschw. §29MTA | Euro | [EUR] |
… | … | ||
+neu1 | Flexizulage Verfügungsdienst | Euro | [EUR] |
+neu2 | Antritt aus Frei an Werktagen | Euro | [EUR] |
+neu3 | Antritt aus Frei an Sonn‐/Feiertagen | Euro | [EUR] |
Dienstplanung/Disposition -> Excel (Daten zur wirtschaftlichen Auswertung wie oben unter "Weitere inhaltliche Anforderungen")
Anzahl | |
---|---|
Recherchierte und befragte Lösungen | 34 |
Selektierte potentiell relevante Lösungen (davon veröffentlicht) | 19 (5) |
Gesendete E-Mails (Fragen, Rückfragen) und Telefongespräche | 59 |
Erhaltene E-Mails von Anbietern | 22 |
Direkte Antworten auf die Ausschreibung | 2 |
Als relevant eingestufte und eingepflegte Antworten | 135 |
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