Was versteht man unter Datenlokalisierung?
Der Begriff "Datenlokalisierung" bezieht sich auf den Prozess, bei dem Daten für eine bestimmte Region, ein Land oder eine lokale Zielgruppe angepasst und verarbeitet werden. Dies umfasst in der Regel die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinsichtlich des Datenschutzes und der Datenspeicherung in bestimmten Ländern oder Regionen. Oftmals müssen Unternehmen sicherstellen, dass sensible Daten in dem Land, in dem sie erhoben werden, gespeichert und verarbeitet werden, um den lokalen Gesetzen zu entsprechen.
Typische Softwarefunktionen im Bereich "Datenlokalisierung":
- Datenspeicherungsrichtlinien: Implementierung von Regeln, die sicherstellen, dass Daten nur in bestimmten geografischen Regionen gespeichert werden.
- Compliance-Überwachung: Überprüfung, ob die Datenlokalisierungsanforderungen eingehalten werden, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
- Zugriffskontrolle nach Region: Einschränkung des Datenzugriffs auf bestimmte Benutzer oder Systeme basierend auf ihrem geografischen Standort.
- Datenverschlüsselung: Sicherstellung, dass lokal gespeicherte Daten verschlüsselt sind, um Datenschutzanforderungen zu erfüllen.
- Datenreplikation: Automatische Erstellung von Datensicherungen an lokalen Standorten, um die Datenverfügbarkeit und -integrität zu gewährleisten.
- Berichterstellung zur Lokalisierung: Generierung von Berichten, die den Status der Datenlokalisierung und die Einhaltung von Vorschriften darstellen.
- Automatisierte Datenmigration: Automatisierung des Prozesses der Datenmigration in das entsprechende Land oder die Region.
- Geografisches Routing von Datenverkehr: Steuerung des Datenverkehrs, sodass er über Server innerhalb der zulässigen Regionen geleitet wird.
Beispiele für „Datenlokalisierung“:
- Datenspeicherung in der EU: Daten, die in der EU erhoben werden, müssen auch innerhalb der EU gespeichert werden, um den Anforderungen der DSGVO zu entsprechen.
- Cloud-Compliance: Nutzung von Cloud-Diensten, die sicherstellen, dass alle Daten innerhalb eines bestimmten Landes gespeichert werden, z.B. in Kanada oder China.
- Datenverarbeitung in bestimmten Jurisdiktionen: Ein Finanzunternehmen verarbeitet Daten nur in Ländern, die strenge Datenschutzrichtlinien haben, wie z.B. Deutschland oder die Schweiz.
- Anpassung von Software an lokale Gesetze: Eine HR-Software stellt sicher, dass Gehaltsdaten nach den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes gespeichert werden.
- Geolokale Einschränkungen: Eine Softwarelösung, die verhindert, dass Daten von bestimmten Ländern oder Regionen aus zugänglich sind, um die lokalen Datenschutzbestimmungen einzuhalten.