Was versteht man unter Stücklistenauflösung?
Der Begriff "Stücklistenauflösung" bezieht sich auf die Ermittlung beziehungsweise Errechnung der in einer Planperiode erforderlichen Bedarfsmengen an Rohstoffen, Baugruppen, Einzelteilen, Halbfabrikaten und Zwischenprodukten aufgrund von Stücklisten. Als Verfahren der Materialbedarfsplanung ist sie insbesondere innerhalb der Ablaufplanung für die Serienproduktion bedeutsam. Dabei hängt die Art und Weise, wie eine Stücklistenauflösung durchgeführt wird, von der verwendeten Stückliste ab. Im Allgemeinen kann zwischen einer Auflösung der Menge nach Fertigungsstufen, der Gesamtmenge und der Menge nach Dispositionsstufen unterschieden werden.
Typische Softwarefunktionen im Bereich "Stücklistenauflösung":
- Bedarfsermittlung: Berechnung der benötigten Materialmengen basierend auf Produktionsplänen und Stücklisten.
- Stücklistenmanagement: Verwaltung und Pflege von Stücklisten, einschließlich Versionierung und Änderungsverfolgung.
- Fertigungsstufenauflösung: Detaillierte Aufschlüsselung der Materialbedarfe nach einzelnen Produktionsstufen.
- Dispositionsstufenauflösung: Auflösung der Stückliste nach Dispositionsstufen, um eine bessere Materialplanung zu ermöglichen.
- Automatisierte Bestellvorschläge: Generierung von Bestellvorschlägen auf Basis der ermittelten Bedarfe.
- Kapazitätsplanung: Integration der Materialbedarfsplanung in die Kapazitätsplanung, um Engpässe zu vermeiden.
- Simulation und Szenarienplanung: Durchführung von Simulationen zur Bewertung verschiedener Produktionsszenarien und deren Materialbedarfe.
- Kostenanalyse: Analyse der Materialkosten basierend auf den ermittelten Bedarfen und Stücklisten.
- Integration mit ERP-Systemen: Nahtlose Integration der Stücklistenauflösung in ERP-Systeme zur Sicherstellung eines durchgängigen Informationsflusses.
- Berichterstellung: Erstellung von Berichten und Analysen zur Überwachung und Optimierung der Materialbedarfsplanung.
Beispiele für „Stücklistenauflösung“:
- Auflösung nach Fertigungsstufen: Ermittlung der Materialbedarfe für jede einzelne Fertigungsstufe in der Produktion.
- Gesamtmengenauflösung: Berechnung der Gesamtmengen an benötigten Materialien für eine gesamte Produktionscharge.
- Dispositionsstufenauflösung: Aufschlüsselung der Materialbedarfe nach Dispositionsstufen zur Optimierung der Lagerbestände.
- Bedarfsprognose: Verwendung von historischen Daten zur Prognose zukünftiger Materialbedarfe.
- Variantengerechte Stücklistenauflösung: Anpassung der Stücklistenauflösung an verschiedene Produktvarianten.
- Kostenbasierte Stücklistenauflösung: Ermittlung der Materialbedarfe unter Berücksichtigung der Kostenoptimierung.
- Automatisierte Materialanforderung: Generierung von Materialanforderungen basierend auf den Ergebnissen der Stücklistenauflösung.
- Echtzeit-Analyse: Echtzeit-Analyse der Materialbedarfe zur schnellen Anpassung der Produktionspläne.