Was versteht man unter Vorgangsobjektmodell?
Der Begriff „Vorgangsobjektmodell“ bezieht sich auf eine Modellierungsmethode im Software Engineering, die innerhalb von Computer-Aided Software Engineering (CASE) Tools verwendet wird. Dabei wird ein Prozess als eine Sammlung von miteinander verbundenen Objekten dargestellt, die unterschiedliche Aufgaben und Aktivitäten im Verlauf eines Geschäftsprozesses repräsentieren. Das Vorgangsobjektmodell dient der besseren Visualisierung und Strukturierung von komplexen Abläufen und Prozessen und hilft Entwicklern, diese zu verstehen und umzusetzen.
Typische Softwarefunktionen im Bereich „Vorgangsobjektmodell“:
- Objektmodellierung: Erstellung und Visualisierung von Objekten, die unterschiedliche Vorgänge oder Prozessschritte repräsentieren.
- Prozessmodellierung: Abbildung von Geschäftsprozessen und deren Abhängigkeiten innerhalb eines Modells.
- Diagrammerstellung: Unterstützung bei der Erstellung grafischer Darstellungen, wie z.B. UML-Diagramme, zur Visualisierung von Vorgangsobjekten und deren Interaktionen.
- Simulation von Prozessen: Möglichkeit, modellierte Prozesse zu simulieren, um Engpässe oder ineffiziente Abläufe zu identifizieren.
- Dokumentation von Prozessen: Automatische Erstellung von Dokumentationen zu modellierten Prozessen und Objekten.
- Verknüpfung mit anderen Modellen: Integration des Vorgangsobjektmodells mit anderen Modellen, wie z.B. dem Datenmodell, um eine ganzheitliche Sicht auf das System zu gewährleisten.
- Versionskontrolle: Verwaltung und Nachverfolgung von Änderungen an Vorgangsobjektmodellen, um den Entwicklungsprozess zu dokumentieren.
Beispiele für „Vorgangsobjektmodell“:
- Modellierung eines Bestellprozesses: Ein Vorgangsobjektmodell kann verwendet werden, um den gesamten Bestellprozess von der Bestellung über die Bezahlung bis hin zur Lieferung darzustellen.
- Buchungsprozess in einem Reisebuchungssystem: Visualisierung und Strukturierung der Schritte, die notwendig sind, um eine Reisebuchung zu tätigen, inklusive Auswahl der Reise, Bezahlung und Bestätigung.
- Incident-Management-Prozess in der IT: Darstellung der einzelnen Schritte und Verantwortlichkeiten beim Management von IT-Störungen, von der Meldung bis zur Lösung.
- Workflow-Modellierung in einem CRM-System: Abbildung der Interaktionen zwischen Kundenanfragen, deren Bearbeitung und der finalen Rückmeldung.
- Entwicklungszyklus eines Softwareprojekts: Visualisierung des gesamten Lebenszyklus eines Softwareprojekts von der Anforderungserhebung über die Entwicklung bis hin zur Wartung.