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Wir geben neuen Technologien ein Zuhause


Interview mit GreenGate-Vorstand Martin Gerwens

Windeck, 06. April 2022 - Klemmbrett, Zettel und Stift einerseits – Tablet, Smartphone und stationärer PC andererseits. Nach wie vor existieren Checkliste und Dokumentation in der Instandhaltung auch im Industriezeitalter 4.0 analog wie digital. Doch wie geht es weiter, wenn die Durchdigitalisierung von Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Reparatur die begrenzten Möglichkeiten analoger Informationsverarbeitung endgültig überwunden hat? Martin Gerwens, Vorstand der GreenGate AG und Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, skizziert im Interview die Grundzüge smarter Instandhaltungs-Szenarien. Sein Thema sind die neuen Technologien im Kontext digital gestützter Instandhaltung und Betriebsführung: Augmented Reality, Künstliche Intelligenz, Sprachsteuerung und -ausgabe, Mustererkennung und Maschinelles Lernen.

Interview mit GreenGate-Vorstand Martin Gerwens und Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg

Die Vordenker haben abgeliefert. Ihr neuer Leitstern sind so genannte smarte Technologien als Goldstandard der digital gestützten Instandhaltung. Datenbrille, Helmkamera und Mikro sind doch das Mindeste, was einen Instandhalter heute ins Feld, an die Maschine, zum Pumpenschacht begleiten sollte. Oder?

Martin Gerwens: Sie sind nach wie vor die absolute Ausnahme, das ist doch klar; wir sind aktuell noch mit der Transformation von Klemmbrett zu Tablet beschäftigt. Das ist die Basis, denn auf Instandhaltungs-Software wie GS-Service bauen die neuen Technologien auf. Sie interagieren mit den Informationen aus unserem System, steuern selbst welche bei, oder nutzen die Daten, zweitverwerten sie und setzen im Zusammenspiel mit anderen Technologien auf unserem System als Plattform auf. Wir geben ihnen quasi ein Zuhause. Wir sorgen für die Kontextualisierung, indem GS-Service die Brücke zur täglichen Instandhaltungspraxis schlägt.

Was ist das heißeste Eisen aktuell?

Martin Gerwens: KI als Sammelbegriff ist ein Riesenthema. Dass KI in Mode ist, hängt unter anderem damit zusammen, dass die Rechenleistung exponentiell gewachsen ist, die Datenverarbeitung selbst erschwinglicher wurde und aus Systemen wie GS-Service einfach viel mehr Daten zur Verfügung stehen als früher noch. Warum sollte man die nicht nutzen? Außerdem kennt KI jeder aus seinem privaten IT-Alltag: siehe Siri als persönlicher Assistent via Sprachsteuerung, siehe Amazon mit seinen Algorithmen, siehe Gesichtserkennung bei Facebook. Das funktioniert alles.

KI ist mehr ein Konzept als eine Technologie: Es geht darum, dass Maschinen menschenähnlich denken, verknüpfen, lernen etc.

Martin Gerwens: Richtig ist, dass KI mit Leben gefüllt werden muss. Machine Learning ist einer der Motoren von KI. Ein Beispiel: Ein Forschungs- und Kooperationspartner der GreenGate AG wertet die technischen Daten von einzelnen Photovoltaikanlagen über selbst entwickelte Algorithmen aus und versucht darüber Tendenzen abzuleiten: Wann kommt es zu Störungen? Wann sind Bedingungen so schlecht, dass ein Wartungsteam ausrücken muss? Das System wird von Auswertung zu Auswertung klüger und klüger. Aktuell noch werden die Anwender zum Beispiel per SMS informiert. Perspektivisch aber landet diese Information direkt bei uns im System. So bekäme das Instandhaltungsteam neben der Benachrichtigung direkt eine validierte Checkliste mit Angaben, was zu tun ist und welche Messwerte zu erfassen sind. Dazu gäbe es noch eine Materialliste zum Auftrag. Und das Ganze ohne Systembruch. Denkbar wäre sogar bidirektionales Lernen: Die ML-Software verarbeitet bei der Mangelbehebung in GS-Service angefallene Daten aus den Checklisten beispielsweise, GS-Service wiederum optimiert festgelegte Workflows für Wartungsanleitungen, Materiallisten, Angaben zu Equipments auf Basis der empirischen Erkenntnisse und der daraus abgeleiteten Schlüsse – Prognosemodelle – aus dem Machine Learning-System.

Was lernen wir daraus?

Martin Gerwens: Die Lösung wird nicht in einer einzelnen Disziplin, sondern in einer smarten Verknüpfung der einzelnen Qualitäten der jeweiligen Disziplinen liegen.

Das gesamte Interview finden Sie unter
„Wir geben neuen Technologien ein Zuhause“

Quelle: GreenGate AG
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