Oft ist es notwendig, Software auch von unterwegs nutzen zu können. Dies ist beispielsweise wichtig für Ärzte, die Hausbesuche machen und ihre Patientendaten zur Ansicht und zum Bearbeiten benötigen. Dasselbe gilt etwa auch für Fahrtenbücher, die von unterwegs aus gepflegt werden können. Für den Vertrieb eignen sich Tablets zur Präsentation vor Ort beim Kunden.
Die mobilen Versionen der Software oder mobile Module unterscheiden sich von den klassischen, stationären Oberflächen vor allem durch deren Benutzeroberfläche.1
Um die Software oder Teile davon auf mobilen Endgeräten verfügbar zu machen, bieten sich Webanwendungen an oder sogenannte Apps, die direkt auf den verschiedenen Geräten laufen. Zwar sind auch viele normale Webseiten mobil nutzbar, zweckmäßiger aber sind Webseiten, die an die kleineren, mobilen Bildschirme angepasst sind, da sie speziell für diese Seiten optimiert wurden. Die Server können Aufrufe von mobilen Endgeräten erkennen und spezielle Versionen der angeforderten Seiten etwa mit kleineren Grafiken ausliefern.
Apps sind Anwendungsprogramme, die unkompliziert auf Smartphones oder Tablets installiert werden können. Sie unterstützen die Funktionen der Geräte optimal, passen aber meist nur zu bestimmten Geräten.
Die gängigsten Betriebssysteme2 für Smartphones und Tablets sind im Folgenden aufgeführt.
iPhone OS oder mittlerweile iOS genannt, ist das mobile Betriebssystem auf Applegeräten wie zum Beispiel dem iPhone. Der Schwerpunkt der Bedienung dieser Geräte liegt auf den Touchscreens, die mit Hilfe der Finger gesteuert werden. Eine Vorteil ist das schnelle und instinktive Wechseln zwischen den Anwendungen per Fingerwisch.3
Android ist ein von Google ins Leben gerufenes, mobiles Betriebssystem, welches neben dem iOS von Apple eines der verbreitetsten Systeme in Europa ist.
Von den Funktionen her gleicht es stark der Internetsuchmaschine Google.4 Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Apple ist das Linux-basierte OS Android nicht nur auf hausinternen Endgeräten zu finden, sondern wird auch von den verschiedensten Herstellern aus den Bereichen der Mobiltelefon- und Tabletherstellung eingesetzt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es ohne Probleme Flash wiedergeben kann, welches für Videos z.B. bei YouTube oder zur Darstellung von Grafiken verwendet wird. Allerdings wurde von Adobe ankündigt, die Unterstützung ab der Android Version 4.15 einzustellen.
Symbian wird für Smartphones und PDAs eingesetzt. Aktuell wird dieses mobile Betriebssystem nur noch von Nokia verwendet.6 Es war einer der Vorreiter im Bereich Multitasking. Aber auch heute noch hat Symbian einiges zu bieten. Der Nutzer erhält eine durchdachte Office-Software, sowie einfaches Überspielen von Kontakten oder Kalenderdaten, z. B. in Microsoft Outlook.
Windows Phone 8 oder auch Apollo genannt, ist ein mobiles Betriebssystem für das Windows Phone. Anwendung findet das von Microsoft geschaffende Betriebssystem auf Nokia- und Samsung-Geräten. Die Möglichkeit, MicroSD-Karten als Speicherweiterung oder die Funktechnik NFC zu nutzen, sind nur einige der zahlreichen Funktionen, die dieses Betriebssystem bereitstellt.
Auch Internet Video-Telefonie, wie z.B. bei Skype oder sich mit Hilfe von Nokia Karten navigieren zu lassen, ist damit möglich. Daneben liegt der Schwerpunkt auf einem schnellen, mobilen Internetzugang, sowie auf einen möglichst niedrigem Verbrauch des Datenvolumens.7
Bekannt wurde das Betriebssystem RIM OS8 von RIM (“Research In Motion”) vor allem durch seine BlackBerry-Handys. Ein auffälliges Merkmal ist die klassische QWERTZ-Tastatur und der dazugehörige E-Mail-Push-Dienst.
Kameras und Touchscreens gehören seit geraumer Zeit zur Standardausführung der BlackBerry-Mobiltelefone. Neu ist die klassische Handy-Tastatur. Das System und die Menüführung im RIM OS sind eher komplex. Unzählige Zusatzoptionen erhöhen zwar die Funktionalität, können den Anwender zu Beginn aber stark überfordern. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist erforderlich. Trotzdem sind BlackBerry-Geräte gerade im Business-Bereich weit verbreitet, da sie den Ruf genießen, einen hohen Sicherheitsstandard zu bieten. Zudem lässt sich der Zugriff auf Unternehmensdaten sehr gut verwalten.
WebOS wurde ursprünglich von Palm entwickelt, die 2010 vom IT-Riesen HP9 übernommen wurden. HP baute die webOS-Entwicklung zunächst aus, gab diese aber im Zuge eines Strategiewechsels auf. Daher ist webOS nun als Open-Source-Software verfügbar.
Das Betriebssystem arbeitet auf Linux-Basis10
Das System ist Multitasking-fähig. Anwendungen werden in "Spielkartenoptik" dargestellt, zwischen denen per Fingerstreich gewechselt werden kann. Geschlossen wird eine Anwendung, indem man sie mittels der Finger nach oben hin "wegschnippt." Doppeltes Tippen auf eine Spielkarte holt diese in den Vordergrund. Ähnlich wie man es vielleicht von Apple iPads
oder anderen Tablet PCs kennt.11
2010 kooperierten Nokia und Intel um ein Betriebssystems auf Linux-Basis, speziell für den Smartphone und Netbook-Bereich, zu entwickeln.
Nokia lieferte dafür das schon im Einsatz befindliche Maemo, Intel steuerte Moblin bei. Heraus kam „Meego“, ein Linux-Kern basiertes Betriebssystem. Ende 2011 stieß Samsung als neuer Partner hinzu. Teile von „Meego“ und LiMo verschmolzen zu einem neuen System namens Tizen.
Seit Jahren auf dem Markt, aber dennoch nahezu unbekannt ist das ebenfalls auf Linux-Basis beruhende Handy-Betriebssystem LiMo. Ursache für den mangelnden Bekanntheitsgrad des LiMo-OS ist, dass es nur einzelne Endgeräte auf dem Markt gibt. Aber auch bei diesen wird LiMo nicht beworben. Das trifft zum Beispiel auf einige Motorola-Modelle zu.
LiMo-Handys kann man durch Apps aufrüsten. Bei Samsung wird man zum Beispiel im Appstore „Samsung Apps“ fündig. Jedoch ist das Angebot eher dürftig. Abzuwarten bleibt, ob sich dies in Zukunft ändert.
Seit 2010 setzt Samsung auf ein eigenes Handy-Betriebssystem mit dem Namen Bada.16
Schwerpunkte der Bada-Geräte liegen unter anderem in der Synchronisation, Web-2.0-Anwendungen oder Location-based Services.
Das erste käufliche Endgerät mit Bada war das Wave S8500 von Samsung. Mit der Bada-Version 2.0 bietet das System weitergehendes Multitasking, Spracherkennung sowie NFC-Support. Der Nutzer erhält außerdem eine neue Oberfläche, Erweiterungen der Unterstützung für HTML5 im Browser und den “Bluetooth-Killer Wifi Direct.“
Nokia verließ nach geraumer Zeit das Gemeinschaftsprojekt “Meego” mit Intel. Der Chipgigant fand im Elektronikriesen Samsung schnell einen adäquaten Ersatz und entwickelte mit ihm die Idee eines neuen Betriebssystems auf Basis von Meego und LiMo weiter. Heraus kam Tizen, ein Open-Source-Projekt auf Linux-Basis.
Dessen Schwerpunkt liegt auf einigen Webstandards und auf HTML5, welches auch der Grund dafür ist, dass Meego nicht weiterentwickelt wurde. LiMo ist zwar nicht sehr populär, fand aber in der Vergangenheit schon auf zahlreichen Handy-Modellen Einsatz.
1 | Touchscreen und kleinere Monitore sind typische Merkmale |
2 | auch Operating System oder kurz “OS” genannt |
3 | vgl. Apple, iOS, aufgerufen am 04.09.2017 |
4 | vgl. auch Wikipedia, Android, aufgerufen am 04.09.2017 |
5 | Codename: Jelly Bean |
6 | vgl. auch Wikipedia, Symbian-Plattform, aufgerufen am 04.12.2016 |
7 | vgl. auch Wikipedia Windows Phone Features, aufgerufen am 04.12.2016 |
8 | Auch als BlackBerry OS bezeichnet |
9 | siehe auch Hewlett Packard, aufgerufen am 11.01.2013 |
10 | Linux ist der Kern des Betriebssystem und die Vermittlungsschnittstelle zwischen der Hardware und Software ihres Rechners) und kann sich wirklich sehen lassen. Quelle: http://wiki.ubuntuusers.de/Was_ist_Linux |
11 | vgl. auch teltarif.de Onlineverlag GmbH: webOS: HP-System wird Open Source, aufgerufen am 24.12.2016 |
12 | vgl. auch Maemo, Maemo Community, aufgerufen am 04.12.2016 |
13 | vgl. auch MeeGo, MeeGo Blog, aufgerufen am 04.12.2016 |
14 | vgl. auch LiMo Foundation, LiMo (Linux Mobile) Foundation, aufgerufen am 05.03.2016 |
15 | vgl. auch bada, bada - Samsung's Smartphone Platform, aufgerufen am 05.03.2013 |
16 | Das koreanische Wort für Ozean. |
17 | vgl. auch Tizen, Tizen | An open source, standards-based software platform for multiple device categories., aufgerufen am 05.03.2016 |