Im Gegensatz zu Software, die für einen eng begrenzten und stark standardisierten Anwendungsbereich entwickelt wurde, (z.B. Textverarbeitung, Grafiktool, etc.) ist betriebliche Software sehr schlecht oder gar nicht miteinander vergleichbar. Insbesondere lässt sich keine Standardbewertung1 vornehmen. Zum einen ist es nicht möglich, im betrieblichen Umfeld allgemein von guter oder schlechter Software zu sprechen, sondern kann man nur den konkreten Anwendungsbereich bewerten. Selbst ähnliche Betriebe haben oft völlig unterschiedliche Anwendungsbereiche, woraus sich vollkommen verschiedene Anforderungen an die Software ergeben können. 2 Zum anderen wären von Dritten durchgeführte Tests, wie man sie etwa von Massenprodukten3 kennt, für betriebliche und technische Software mit einem sehr begrenzten Nutzerkreis viel zu aufwendig und unwirtschaftlich.
Zur Auswahl mehrerer Softwarealternativen bieten sich beispielsweise die Nutzwertanalyse, Prioritätenanalyse, Portfolioanalyse oder andere Scoring-Modelle an.4 Mit deren Hilfe können qualitative Faktoren miteinander vergleichbar gemacht werden. Der besondere Vorteil dieses Messverfahrens besteht darin, dass der Entscheidungsprozess transparent strukturiert ist und dokumentiert wird. Allerdings ist die Voraussetzung zur Anwendung von Verfahren wie der Nutzwertanalyse,5 dass die Ziele bzw. Kriterien6 und deren Gewichtung vorher festgelegt werden.
Diese Vorarbeiten sind in der Regel sehr aufwendig. SoftGuide hat eine praktiable Methode7 entwickelt, um Unternehmen bei der Softwareauswahl zu unterstützen. Diese Methode wurde bereits in über 1000 Projekten angewendet. Dank dieser jahrelangen Branchenerfahrung und den entsprechenden Datenbanken können wir bereits auf über 54.000 Lösungen zurückgreifen, beobachten kontinuierlich den Markt und halten nach aktuellen Softwaretrends und -produkten Ausschau. Der besondere Vorteil liegt darin, dass SoftGuide viel Arbeit bei der Recherche und Anbieterbefragung abnimmt und das Feld der Lösungsalternativen reduziert. SoftGuide erhält keine Provisionen und kann völlig neutral anhand der Anforderungen oder des Lastenhefts potentiell passende Lösungen bzw. Anbieter aufzeigen.
Der vorliegende Leitfaden "Kriterien zur Bewertung von Software" beschreibt in den ersten neun Abschnitten hauptsächlich allgemeine Kriterien unabhängig vom Anwendungsgebiet. Die Beschreibung von anwendungsbezogen Kriterien8 findet man in Abschnitt 10.
1 | wie z.B. bei kleineren Tools oder Unterhaltungssoftware in Form von Sternen, Kühen, Daumen, etc. |
2 | Dennoch kann es durchaus angebracht sein, ein besonderes Augenmerk auf den für das betreffende Anwendungsgebiet marktführenden Softwareanbieter bzw. -hersteller zu richten. |
3 | z.B. Textverarbeitungsprogramme, Fotobearbeitung, Browser, etc. |
4 | vgl. Frank Bensberg,
Nutzwertanalyse, Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik, Online-Lexikon vgl. auch Bundesministerium des Innern, Organisationshandbuch, aufgerufen am 05.10.2017 |
5 | vgl. Nutzwertanalyse, Welt der BWL |
6 | , auch der sog. K.O.-Kriterien (Muss-Kriterien) |
7 | vgl. SoftGuide, Hilfe bei der Softwareauswahl |
8 | z.B. Worauf sollte man speziell bei der Anschaffung z.B. von Lagersoftware, Zahnarztsoftware, CRM-Software, ERP oder eine Handwerkersoftware achten? |