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Digitalisierung im Garten- und Landschaftsbau

Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen der Arbeitswelt voran. Bei der Digitalisierung geht es meist um eine höhere Effizienz von Prozessen. Im Bereich Garten- und Landschaftsbau betrifft das beispielsweise einen geringeren Ressourcenverbrauch (z.B. Wasser) und verbesserte Arbeitsbedingungen durch den Einsatz von Robotik.

Für den Gartenbau 4.0 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2019 ein Förderprogramm aufgelegt, das zwölf Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus Bereichen des Erwerbsgartenbaus unterstützt. Gleichzeitig startete zu diesem Zeitpunkt auch das Vernetzungs- und Transferprojekt HortiCo 4.0, das vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft koordiniert wird. Wissenschaftler präsentierten im Sommer 2023 Forschungsergebnisse und Entwicklungspfade zum Gartenbau 4.0 in Heidelberg. Bei der Digitalisierung im Gartenbau forschen die Wissenschaftler beispielsweise zu Bildanalysemethoden für Ernteprognosen, multifunktionale Obstgartenroboter, KI-gestützten Managementsystemen für die Programmierung von Klimacomputern oder KI-gestützter Schädlingsbekämpfung mit Drohnen.

Wichtige Trends im Bereich Garten- und Landschaftsbau

Wichtige Trends im Bereich Garten- und Landschaftsbau

IoT im Gartenbau
IoT im Gartenbau Durch die Integration von IoT-Geräten in Gewächshäusern, im Feldanbau und in Gärten können Bewässerungssysteme, Beleuchtung und andere Elemente ferngesteuert und automatisiert werden. Der Einsatz solcher Geräte kann für eine verbesserte Ressourcennutzung sorgen.

Apps und Software für Landschaftsarchitekten und Gartenbaubetriebe
Apps und Software für Landschaftsarchitekten und Gartenbaubetriebe Landschaftsarchitekten setzen vermehrt auf spezielle Software und Apps, um ihre Entwurfsprozesse zu optimieren. Diese Tools ermöglichen die Erstellung digitaler Pläne und Renderings sowie die Kommunikation mit Kunden und Auftragnehmern.

Robotik im Gartenbau
Robotik im Gartenbau Die Verwendung von Robotern für Aufgaben wie das Mähen von Rasen, das Unkrautjäten und die Bewässerung gewinnt an Bedeutung. Erste Ernteroboter sind in Deutschland in einigen Gewächshäusern im Einsatz. 

Einsatz von BIM (Building Information Modeling)
Einsatz von BIM BIM ist eine fortschrittliche Technologie, die bei der Planung und Gestaltung von Landschaftsprojekten immer häufiger eingesetzt wird. Sie ermöglicht die Erstellung von 3D-Modellen, die alle Aspekte eines Projekts abdecken, von Geländemodellierung bis hin zur Auswahl von Pflanzen und Materialien.

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)
AR und VR werden zur Visualisierung von GaLaBau Projekte verwendet AR und VR werden zur Visualisierung von GaLaBau Projekten und zur Präsentation von Entwürfen für Kunden verwendet.

Auto-ID Systeme
Auto-ID Systeme Im Garten- und Landschaftsbau können Auto-ID-Systeme effizient für das Geräte- und Maschinenmanagement genutzt werden. Zu den Auto-ID Systemen zählen Barcode-, RFID- und NFC-Systeme. Barcode Systeme bieten dabei eine einseitige Kommunikation. Der Barcode kann nur ausgelesen werden. RFID und NFC Systeme bieten die Möglichkeit sowohl Informationen zu lesen als auch zu schreiben.

Die Auto-ID-Systeme können sowohl zur Identifizierung als auch zur Datenerfassung bzw. der Datenübertragung genutzt werden. Sie erlauben z.B. eine eindeutige Zuordnung von Maschinen und Geräten. Gleichzeitig lässt sich die Nutzungshistorie übersichtlich darstellen. Die digitale Verwaltung von Wartung kann durch die Nutzung von Auto-ID-Systemen ebenfalls unterstützt werden.

Auto-ID Systeme bieten vor allem für Betriebe ab ca. 20 Mitarbeitern einen Mehrwert. Mit steigender Mitarbeiterzahl und steigender Geräte- und Maschinenanzahl lohnt sich das digitale Betriebsmittelmanagement. Neben der Verwaltung von Wartungsintervallen können die Systeme auch beispielsweise zur Kennzeichnung von defekten Geräten genutzt werden. Beim morgendlichen Scannen und Auschecken der Geräte wäre dann sofort ersichtlich, ob ein Gerät oder eine Maschine defekt ist. Da die Nutzungshistorie darstellbar ist, erfolgt in der Regel ein verantwortungsbewussterer Umgang mit Maschinen und Geräten. Für den Einsatz an Maschinen und Geräten in GaLaBau Betrieben eignen sich eher RFID und NFC Systeme, da diese unempfindlicher gegen Verschmutzung sind als Barcodes oder QR-Codes.

Leitfaden für die Digitalisierung von Garten- und Landschaftsbau Betrieben

Digitalisierungspotenzial ermitteln

Nicht jede Digitalisierungsmöglichkeit ist auch für jeden Betrieb der Branche geeignet. Betreiben Sie eine Staudengärtnerei oder eine Gemüsegärtnerei müssen Sie andere Prozesse abbilden als z.B. der Landschaftsbau Betrieb oder die Baumschule.

Nehmen Sie eine Analyse der bestehenden Prozesse vor. Beurteilen Sie Ihre aktuellen Geschäftsprozesse, um Bereiche zu identifizieren, die digitalisiert werden könnten.

Zu den möglichen Prozessen, die digitalisiert werden können, gehören:

Zu den möglichen Prozessen, die digitalisiert werden können, gehören:

Administration

  • Angebotswesen
  • Rechnungswesen
  • Kalkulation
  • Digitalisierung von Daten, Dokumenten, Plänen
  • digitales Signieren
  • Digitale Bauakte
  • Ausschreibungsplattformen bzw. Teilnahme an Ausschreibungen
  • CAD
  • Beratung mit Visualisierung (VR-Brille, AR, 360°Bilder etc.)
  • Anbauplanung
  • mobile Datenerfassung
    • GPS- und Zeiterfassung
    • digitale Tagesberichte
    • digitale Foto- und Lieferscheindokumentation
  • Ressourcenplanung (z.B. digitale Baustelleneinteilung für Mitarbeiter)
  • Maschinen- und Gerätemanagement
    • PKW, LKW, Transporter
    • Erdbaumaschinen
    • Winterdienstmaschinen
    • Grünpflege-, Verdichtungs-, Vermessungsgeräte
    • Trennschleifer, Werkzeuge, etc.

Automatisierung auf der Baustelle und beim Kunden

    • digitales Aufmaß
    • Mähroboter
    • automatisierte Bewässerungsanlagen
    • Regensensoren, intelligente Wetterstationen
    • intelligente Beschattung
    • Pflanzen-App

Einkauf und Verkauf

    • Bestandserfassung
    • Einkauf
    • Kassensystem
    • Etikettendruck
    • Umsatzstatistiken

Marketing

  • Social Media Marketing
  • Internetseite, App für Gärtnereien
  • CRM

Anforderungen festlegen

Wenn Sie die Prozesse definiert haben, die digitalisiert werden sollen, bestimmen Sie in einem nächsten Schritt die Anforderungen an die Software und die Technologie. Priorisieren Sie die Anforderungen. Unterscheiden Sie zwischen "muss", "sollte" und "könnte" Anforderungen.  Die "muss"-Anforderungen sind die unverzichtbaren Funktionen, während  "sollte" und "könnte" auf optionale oder wünschenswerte Funktionen hinweisen.

Denken Sie an die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens. Die  Software sollte skalierbar sein und den zukünftigen Anforderungen gerecht werden.

Überlegen Sie, welche technischen Anforderungen die Software erfüllen muss. Dies kann die Kompatibilität mit bestimmten Betriebssystemen,  Datenbanken oder Hardware umfassen.

Berücksichtigen Sie Sicherheitsanforderungen, insbesondere wenn sensible  Daten in der Software verarbeitet werden.

Schreiben Sie alle Anforderungen in einem klaren und strukturierten Dokument nieder. Verwenden Sie klare und präzise Formulierungen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Auswahl der passenden Software und Technologien

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Softwarelösungen zu recherchieren:

  • Online-Recherche: Suchen Sie im Internet nach Softwareanbietern und Lösungen. Verwenden Sie Suchmaschinen, Unternehmensverzeichnisse und Vergleichswebsites. Nutzen Sie Marktübersichten für Business-Software wie beispielsweise SoftGuide. Auf softguide.de wird auch eine neutrale und kostenfreie Softwarerecherche angeboten, die Sie nutzen können.

  • Branchenverbände und Foren: Beteiligen Sie sich an Foren und Diskussionen in Ihrer Branche, um Empfehlungen von Kollegen zu erhalten.

  • Kontakte: Sprechen Sie mit Geschäftspartnern, Kollegen und anderen Unternehmern, um Empfehlungen zu erhalten.

Sammeln Sie Informationen zu den Softwarelösungen, die Ihren Anforderungen entsprechen. Erstellen Sie eine Liste der potenziellen Anbieter und Lösungen, die Sie näher in Betracht ziehen möchten.

Stellen Sie sicher, dass Sie die geeignete Software und Technologie auswählen, die Ihren Anforderungen entspricht.

Für jeden Anbieter und jede Softwarelösung auf Ihrer Liste sollten Sie die folgenden Aspekte überprüfen:

  • Ruf des Anbieters: Untersuchen Sie den Ruf des Softwareanbieters. Suchen Sie nach Kundenbewertungen und -rezensionen.

  • Referenzen: Bitten Sie den Anbieter um Referenzen von Kunden, die bereits die Software verwenden.

  • Support und Schulung: Informieren Sie sich über den Kundensupport und die Schulungsmöglichkeiten des Anbieters.

Vergleichen Sie die Funktionen und Eigenschaften der verschiedenen Softwarelösungen anhand Ihrer Anforderungen. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Kernfunktionen: Stellen Sie sicher, dass die Software die unverzichtbaren Funktionen bietet, die Sie benötigen.

  • Integration: Überprüfen Sie, wie gut die Software mit Ihren bestehenden Systemen und Prozessen integriert werden kann.

  • Benutzerfreundlichkeit: Bewertung der Benutzeroberfläche und der Benutzerfreundlichkeit der Software.

  • Skalierbarkeit: Prüfen Sie, ob die Software mit dem Wachstum Ihres Unternehmens mithalten kann.

Nehmen Sie eine Kosten-Nutzen-Analyse vor. Bewerten Sie die Kosten der Software, einschließlich der Anschaffungskosten, der laufenden Lizenzgebühren und etwaiger  Zusatzkosten. Berechnen Sie diese Kosten für fünf Jahre, so haben Sie einen guten Anhaltspunkt für den Vergleich der verschiedenen Softwarelösungen.

Wenn möglich, fordern Sie Demoversionen oder Testzugänge an, um die Software in Aktion zu sehen.

Stellen Sie dem Anbieter alle Fragen, die Sie haben. Klären Sie Unsicherheiten und fordern Sie zusätzliche Informationen an. Nutzen Sie hierfür auch die SoftGuide Software-Tipps zur Auswahl von GaLaBau Software.

Nachdem Sie alle Informationen gesammelt und die verschiedenen Softwarelösungen verglichen haben, treffen Sie eine fundierte  Entscheidung. Berücksichtigen Sie alle relevanten Faktoren, einschließlich Kosten, Funktionen und Benutzerfreundlichkeit.

Planung der Implementierung

  • Erstellen Sie einen Zeitplan für die Einführung digitaler Lösungen in Ihrem Betrieb.
  • Legen Sie fest, wie Ihre Mitarbeiter auf die neuen Technologien geschult werden.

Testphase und Qualitätssicherung

  • Führen Sie umfassende Tests durch, um sicherzustellen, dass die digitalen Lösungen reibungslos funktionieren.
  • Sammeln Sie Feedback von Ihren Mitarbeitern, um Verbesserungen vorzunehmen.

Schulung und Weiterbildung

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter in der Lage sind, die neuen digitalen Werkzeuge effektiv zu nutzen.
  • Bieten Sie Schulungsunterlagen und Ressourcen für Mitarbeiter, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Monitoring und Optimierung

  • Überwachen Sie die Leistung Ihrer digitalen Lösungen und nehmen Sie bei Bedarf Anpassungen vor.
  • Führen Sie regelmäßige Überprüfungen und Verbesserungen Ihrer digitalen Prozesse durch.

Erfolgskontrolle

  • Definieren Sie messbare Ziele für den Erfolg Ihrer Digitalisierungsinitiativen.
  • Analysieren Sie Kennzahlen und Berichte, um den Fortschritt zu bewerten und den ROI zu ermitteln.
Abkürzungen:
BMEL: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
IoT: Internet of Things
BIM: Building Information Modeling
AR: Aufsichtsrat
VR: Virtual Reality
RFID: Radio Frequency Identification
NFC: Near Field Communication
CAD: Computer Aided Design
App: Application
CRM: Customer Relationship Management
ROI: Return on Investment

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