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Das Potenzial in der Intralogistik - die Digitalisierung!

Intralogistik ist die Gesamtheit der innerbetrieblichen, logistischen Prozesse der Material- und Warenflüsse in einer Organisation. Der Begriff umfasst den Warenein- und ausgang, die Lagertechnik ebenso wie Fördersysteme, Kommissioniertechnik, Robotik und die entsprechende Software wie die Lagerverwaltungssoftware, das Warehouse Management System oder auch Steuerungssysteme für fahrerlose Transportfahrzeuge.

Die Besonderheit der Intralogistik liegt dabei auf dem möglichst perfekten und effizienten Zusammenspiel der verschiedenen Prozesse. Die Effizienz wird hierbei über moderne, innovative IT-Technologie bzw. die dazugehörige leistungsfähige Software erreicht. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Produktion sowie die Lager- und die Verwaltungsabläufe aufeinander abzustimmen. Ziel einer Digitalisierung der Intralogistik ist für Unternehmen schnell und flexibel auf Veränderungen des Marktes reagieren zu können.

Zu den häufigsten Themen in der Logistik zählen beispielsweise:

  • Auftragsverwaltung und Order Fulfillment
  • Lagern, Puffern, Fördern und Transportieren
  • Sortieren und Verteilen
  • Full Case bzw. Split Case Kommissionieren

 

Vorteile einer digital gesteuerten Intralogistik

Die Kontrolle über alle Prozesse im Lager bzw. über sämtliche Unternehmensabläufe, die den Material- und Warenfluss betreffen, ist von entscheidender Bedeutung für eine reibungslose Intralogistik, die hohe Qualitätsanforderungen widerspiegelt. Produktionsmaschinen, Anlagen, Lager und Prozesse werden daher in der Regel in einer Gesamtheit betrachtet, optimiert und automatisiert. Fehlerquellen können so deutlich reduziert werden.

Weitere Vorteile:

  • Korrekte Bewegung und ordnungsgemäßer Fluss von Waren
  • Kostensenkung
  • Optimierung des Personalbestands
  • optimale Ausnutzung der Lagerfläche
  • Bestandsreduzierung
  • Beschleunigung von innerbetrieblichen Prozessen
  • Schnellere Auftragsabwicklung durch z.B. schnellere Einlagerung, schnelleres Picking
  • Erhöhung der Effizienz

Die Beschleunigung der innerbetrieblichen Prozesse bei gleichzeitiger Fehlerreduktion wird dabei durch die möglichst weitgehende Automatisierung bzw. Digitalisierung einer auch immer mobileren Peripherie erreicht.

Optimierung durch Digitalisierung

Der Grad der Optimierung durch Digitalisierung hängt selbstverständlich vom vorliegenden Ausgangszustand und den bisherigen Anforderungen im Unternehmen ab. Die Größe des Lagerbestands bzw. die Art der Artikel etc. ist dabei ebenso zu berücksichtigen wie die Lagerstrategien, die Schnittstellen zum Versand und die Qualitätskontrolle, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Ein Lager soll so gestaltet sein, dass Waren optimal gelagert werden können und es die größtmögliche Kapazität bietet. In einem gut geführten Lager sind alle Waren im Lagerverwaltungssystem entsprechend gekennzeichnet und können jederzeit räumlich identifiziert werden. Ein Lager muss zudem so aufgebaut sein, dass der Lagermitarbeiter oder auch die fahrerlosen Systeme schnell und sicher arbeiten können. Je höher der Grad der Automatisierung im Lager selbst, desto niedriger sind die Kosten. Lagervorgänge sollten über entsprechende Ausstattung des Lagers mit den notwendigen Geräten wie Scanner, mobile Endgeräte, Etikettiermaschinen, Förderzeuge etc. effizient ausgeführt werden können.

Eine weitgehende Automatisierung eines Lagers bedeutet zwar ein umfangreiches und kostenintensives Projekt in der Einführung, rentiert sich aber in der Regel schnell durch benutzerfreundliche Prozesse, die meist sogar von Personal mit weniger Erfahrung ausgeführt werden können. Im Vergleich zu manuellen Prozessen bringt jede Automatisierung eine Reduktion der Fehlerquote mit sich. Ein großer Vorteil bei der Digitalisierung der Prozesse ist auch ein höheres Sicherheitsniveau wie beispielsweise bei Arbeiten im Hochregallager durch Shuttle oder Regalbediengerät. Durch die Automatisierung wird eine hohe Kommissionierqualität erreicht, da die Ware direkt automatisch an den Kommissionierplatz geliefert werden kann.

Ein weiterer Aspekt bei der Optimierung der Intralogistik ist der Umstellungsprozess, der je nach den bisherigen Voraussetzungen im Unternehmen unterschiedlich ausfallen kann. Ist das Lager bisher noch manuell geführt, sind die Prozesse zur Datenmigration in ein umfassendes Intralogistik-System aufwändiger als bei einem bereits teilautomatisierten Lager. Ist bereits ein Warehouse-Management-System (WMS) im Einsatz, ist diese Datenmigration in der Regel schnell und problemlos umsetzbar.

Simulation in der Intralogistik

Vermehrt wird in der Prüfung und Optimierung von Prozessen auf die Abbildung dieser Prozesse in einer digitalen Fabrik gesetzt. Hier können Materialflüsse geplant und simuliert werden und durch Anpassungen optimiert werden. Dies ist durch die hohe Leistungsfähigkeit und Rechengeschwindigkeit von EDV-Systemen mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Lagersysteme, Förderwege, Auslastungen etc. können getestet werden. Räumlichkeiten und die entsprechenden Maschinen und der Transport können dann entsprechend der Simulationsergebnisse angepasst werden.

Smarte Intralogistik

Für eine smarte Intralogistik im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 ist eine umfassende Umstellung von Prozessen erforderlich. Kommissionierung und Transport sollten dann möglichst vollständig auf "Ware zur Person" oder aber sogar auf "Ware zu Roboter" umgestellt werden.

Bei der Wegeoptimierung beispielsweise sind fahrerlose Transportsysteme mittlerweile problemlos in der Lage die Routen durchs Lager selbst und kontinuierlich zu verbessern. Bestimmte Waren können mit RFID Chips ausgestattet werden und so per Track und Trace bei allen Materialbewegungen automatisch verfolgt werden.

Mit selbststeuernden Regelkreisen, einer zentralen Einsatzplanung, KI-gestützten Prozessen im Lager, in der Kommissionierung und bei Materialbewegungen, die alle Ein-, Um- und Auslagerungen beleglos an übergeordnete Systeme wie das ERP weitergeben, können Unternehmen eine höchst effiziente Intralogistik einsetzen.

Ausblick

Die Grundlage jeglicher Digitalisierung sollte eine entsprechende Analyse aller Prozesse im Lager selbst sein. Die Umstellung auf automatische Abläufe, der Einsatz von KI-gestützten Robotern, fahrerlosen Transportsystemen und der RFID Technik unterstützt die Kontrolle der Waren, beschleunigt Lagerabläufe usw. kann aber nur zu einer Optimierung des innerbetrieblichen Warenflusses führen, wenn die Prozesse vorher auch gründlich überprüft und entsprechend der jeweils betrieblichen Anforderungen und Abläufe angepasst wurden. Eine effiziente Intralogistik stellt dann für jedes Unternehmen einen guten Wettbewerbsvorteil dar. Denn Unternehmen können sich bei entsprechend gut organisierten und schnellen Prozessen von Mitbewerbern abheben und einen hohen Servicelevel für Kunden gewährleisten.

Abkürzungen:
WMS: Warehouse Management System
RFID: Radio Frequency Identification
ERP: Enterprise Resource Planning

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Auszug aus der SoftGuide Marktübersicht:
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