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Lernmanagementsysteme - Die wichtigsten Aspekte bei der Auswahl einer LMS Lösung!

Lernmanagementsysteme (LMS) sind aus der heutigen Aus- und Weiterbildung nicht mehr wegzudenken. Sie stellen praktisch das Grundgerüst des digitalen Unterrichts und Lernens dar. Die Lernmanagementsysteme bieten zahlreiche Vorteile bei der Vermittlung von Lerninhalten. Neben den wohl größten Vorteilen von Zeit- und Ortsunabhängigkeit sind dies die Vielzahl von digitalen Formaten für das Lernen, die komfortable Betreuung und Administration der Lernenden und der Dozenten, die Möglichkeiten der Kollaboration der Lernenden sowie die Verfolgung des Lernfortschritts. Die digitale Lernumgebung bietet eine effiziente Unterstützung bei Lehr- und Lernabläufen in Unternehmen.

Lernmanagementsysteme sind meist recht komplex aufgebaut. Sie umfassen in der Regel einen administrativen Bereich für die Nutzer- und Rechteverwaltung, die Kursverwaltung sowie Funktionen zur Auswertung. Außerdem bilden LMS die eigentliche Lernplattform ab, die die Kurse präsentiert. Des Weiteren gehören meist nützliche Tools wie Kalender oder Notizen etc. zum Umfang. Ein LMS umfasst Testmöglichkeiten und meist auch eine Zertifikatserstellung und  Kommunikationsfunktionen wie z.B. Chats, Foren oder Videokonferenzmöglichkeiten.

Erstellen Sie die Inhalte selbst oder erwerben Sie diese extern?

Zum Erstellen von Kursen bzw. Lerninhalten ist in der Regel ein Autorentool bzw. Autorensystem erforderlich. Eine Lernplattform bzw. das LMS umfasst nicht zwangsläufig auch ein solches Autorensystem. Bei der Auswahl einer Lernplattform ist folglich die erste und entscheidende Frage, woher die Inhalte für Ihr LMS kommen.

Zahlreiche Anbieter im Bereich des E-Learnings bieten bereits fertige Inhalte bzw. Kurse an. Diese Kurse zählen zu ganz unterschiedlichen Business-Themen und reichen von Arbeitsrecht und Compliance über Gesundheit am Arbeitsplatz und Sicherheitsunterweisungen bis hin zu Controlling, Personalmanagement oder auch Projektmanagement. Viele dieser Anbieter bzw. Agenturen erstellen auch individuelle Lerninhalte, die passend auf Ihr Unternehmen und Ihre Anforderungen zugeschnitten sind. Hier gilt es bei der Auswahl des LMS auf die Im- und Export- bzw. Konvertierungsfunktionen für Standardformate im E-Learning wie SCORM, xAPI, AICC, LOM usw. zu achten.

Wenn Sie aber bereits zum Beispiel selbst verschiedene Präsentationen z.B. mit Microsoft PowerPoint erstellt haben und jetzt diese bereits vorhandenen Inhalte in ein neues System mit mehr Möglichkeiten überführen wollen, sollte das LMS genau diese Inhalte auch importieren können und dann auch die Option bieten, weitere Inhalte über ein Autorensystem zu erstellen.

Zielgruppen, Lernszenarien und Lernformate

Für die Auswahl eines LMS ist es ebenfalls wichtig zu wissen, ob das LMS für die Ausbildung, das Onboarding neuer Mitarbeiter oder zum Beispiel für regelmäßige Schulungen bzw. Unterweisungen, Compliance-Training oder aber zur Weiterbildung eingesetzt werden soll. Von der jeweiligen Zielgruppe hängen nicht nur die Inhalte, sondern auch die entsprechenden Lernpfade, -formate und -szenarien ab.

Zu den Lernformaten im E-Learning gehören zum Beispiel Blended Learning, Gamification, Webinare oder auch das Web-Based Training. Unterschiedliche Lernformate anbieten zu können ist wichtig, da dies unter anderem zu einer verbesserten Lernmotivation führt. Achten Sie vor allem auch darauf, dass diese verschiedenen Lernformate für möglichst alle gängigen mobilen Endgeräte optimiert sind. Viele Lernende nutzen nicht nur ein Gerät zum digitalen Lernen, sondern nehmen oft sowohl im Büro als auch unterwegs oder aus dem Home Office heraus an Lernangeboten teil.

Lernpfade geben eine festgelegte Struktur für das digitale Lernen vor. Der Umfang der Lernpfade kann sehr unterschiedlich ausfallen und von kleinen Micro-Learnings von 10 bis 15 Minuten bis hin zu umfangreichen Pfaden mit unterschiedlichen Lerninhalten und mehreren Stufen reichen.

Zu den digitalen Lernszenarien zählen u.a. die Interaktion und Kollaboration sowie das Szenario von Spiel und Simulation. Beim Blended-Learning werden oft Interaktion und Kollaboration wie z.B. Messenger, Wikis, Peer Learning usw. eingesetzt. Beim Game Based Learning kommen unter anderem interaktive Lernspiele, Rollenspiele und Simulationen zum Einsatz.

Bei der Auswahl eines LMS ist es daher wichtig zu klären, ob sich diese gewünschten Formate, Szenarien und Pfade auch entsprechend abbilden lassen oder ob das LMS entsprechend erweitert werden kann, falls dies nötig ist.

Benutzerfreundlichkeit und Administration

Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems ist die benutzerfreundliche Bedienung sowie die Barrierefreiheit ein äußerst wichtiger Punkt. Die Kursteilnehmer bzw. Lernenden sollen sich intuitiv auf der Lernplattform zurecht finden. Die für den Lernenden soll der Lerninhalt sein und nicht die Anmeldung oder die Navigation auf der Lernplattform selbst. Achten Sie bei der Auswahl daher sowohl auf das Layout der Plattform als auch beispielsweise auf Möglichkeiten der Personalisierung der Inhalte für die Nutzer und der Anpassung der Plattform an Ihr Corporate Design.

Besonders benutzerfreundlich ist zudem, wenn das LMS z.B ein Single-Sign-on aus dem Mitarbeiterportal ermöglicht oder eine Einschreibung aus anderen Softwaresystemen des Unternehmens.

Zur Benutzerfreundlichkeit des LMS zählt allerdings auch die Verwaltung der Plattform. Kurse sollten einfach und effizient auf der Plattform bereitgestellt oder auch geändert werden können. Die Nutzer- und Kursverwaltung sollte auch für den Administrator übersichtlich gestaltet sein.

Auswertungen und Berichte

Zu einer Lernmanagementplattform gehören nicht nur Lerninhalte, sondern auch Tests, Zertifikate und Auswertungsmöglichkeiten. Schließlich geht es nicht allein um die Schulung von Mitarbeitern, sondern je nach Unterweisung zum Beispiel auch um den Nachweis von erfolgreichen Schulungen gegenüber Behörden. Die Auswertungen und Ergebnisse sollten in benutzerspezifischer Form (Personalverantwortlichen, Nutzer, Administrator,...) entsprechend zur Verfügung stehen.

Support

Auch wenn das LMS noch so perfekt erscheint, ausgereift ist und stabil läuft und so weiter, Support ist zu irgendeinem Zeitpunkt trotzdem von Nöten. Prüfen Sie daher, welchen Support der Anbieter offeriert. Gerade bei Lernmanagementsystemen, die oft von Lernenden auch außerhalb der gängigen Bürozeiten genutzt werden, ist es wichtig einen guten Support zu haben.

Fazit:

Für die Auswahl eines Lernmanagementsystems sind viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Sollen Lerninhalte selbst erstellt werden, welche Lernformate und -szenarien  sollen für welche Zielgruppen zur Verfügung stehen, wie ist der Support usw. sind Fragen, die vor einer Auswahl geklärt werden sollten. Das LMS sollte zukunftsfähig sein und bei Bedarf erweitert werden können. Achten Sie auf die Benutzerfreundlichkeit! Die Gestaltungsmöglichkeiten bzw. Anpassungsmöglichkeiten für Ihre Anforderungen sollten gegeben sein. Versuchen Sie daher alle wichtigen Informationen rund um die Lernplattform sowie evtl. Referenzen bzw. Case Studies und Auszeichnungen für das System zu sammeln, zu vergleichen und dann eine entsprechende Wahl zu treffen.

Abkürzungen:
LMS: Learning Management System
SCORM: Sharable Content Object Reference Model
AICC: Aviation Industry CBT Committee
evtl.: eventuell

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